Wichtige Lebensräume
Erlen-Eschen- und Weichholz-Auenwälder, Feuchte Hochstaudenfluren, Naturnahe Fließgewässer, Naturnahe Tümpel und Weiher, Röhrichte, Seggenrieder, Feuchtwiesen, Magerweiden, Feldhecken, Kopfweidenbestände
Typische Tiere:
Steinbeißer, Bitterling, Schlammpeitzger, Knäkente, Teichrohrsänger, Bekassine, Pirol, Erdkröte, Grasfrosch, Grünfrosch, Teichmolch, Kleine Mosaikjungfer, Gebänderte Heidelibelle, Glänzende Binsenjungfer, Sumpfschrecke, Wiesen-Grashüpfer, Säbeldornschrecke
Typische Pflanzen:
Spiegel-Laichkraut, Dreifurchen-Wasserlinse, Schwanenblume, Graue Seebinse, Blasen-Segge, Hirse-Segge, Faden-Binse, Röhriger Wasserfenchel, Wasser-Greiskraut, Berg-Sandglöckchen, Bauernsenf, Sparrige Binse
Naturschutz
Mit der Fertigstellung der ersten Bauabschnitte an der Großen Aue begann die umfassende Gebietsbetreuung durch die Biologische Station Minden-Lübbecke. Diese reichte von der Einmessung der neu gestalteten Flächen über Begleituntersuchungen zu Flora, Fauna und zum Wasserhaushalt, bis zur Durchführung von Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen und der Organisation einer naturschutzorientierten, landwirtschaftlichen Bewirtschaftung. Durch die sukzessive Fertigstellung neuer Bauabschnitte bis 2012 erweiterte sich die zu betreuende Flächenkulisse bis auf eine Größe von ca. 360 ha.
Durch die Umgestaltung in Verbindung mit einer naturschutzorientierten Pflege und Bewirtschaftung der Flächen hat sich mittlerweile eine vielfältige arten- und strukturreiche Auenlandschaft entwickelt. Diese Entwicklung führte auch zur Ausweisung von Teilen des Gebietes als FFH-Gebiet und Naturschutzgebiet.
Sehr positiv haben sich vor allem die Lebensräume im Umfeld des neu gestalteten Fließgewässers entwickelt (Naturnahe Kleingewässer, artenreiche Wiesen und Weiden, Magerrasen, Binsen- und Seggenrieder; Kleingehölze, Uferwälder etc.). Unbefriedigend ist nach wie vor in einigen Abschnitten des neu gestalteten Fließgewässers die Wasserführung.
Die Steuerung der Wasserführung über Stauwehre und die Aufteilung in zwei Wasserläufe (alter begradigter Gewässerlauf und naturnahes Parallelgewässer) führt leider vielfach zu einer unzureichenden Durchströmung der neuen Gewässerabschnitte. Hierdurch können sich keine fließgewässertypischen Lebensgemeinschaften ansiedeln und es kommt zu Verlandungen. Fließgewässerdynamische Prozesse finden vor diesem Hintergrund nur sehr eingeschränkt statt.
Weiterführende Informationsmaterialien:
http://natura2000-meldedok.naturschutzinformationen.nrw.de/natura2000-meldedok/de/fachinfo/listen/meldedok/DE-3517-302
(ausführliche Fachinformation zum Natura 2000 Gebiet Große Aue)
Bezirksregierung Münster: Die Große Aue. Renaturierung einer Auenlandschaft im Kreis Minden-Lübbecke. Zwischenbilanz 2002. – Faltblatt.